Sowohl PVC selbst, als auch die Produkte aus PVC haben einzigartige Eigenschaften. Diese Eigenschaften können die Produkte eine Reihe von Jahren, bei einigen Anwendungen auch mehr als 70 Jahre unverändert beibehalten. In dieser Hinsicht hat PVC unter den Kunststoffmaterialien keine Konkurrenz. Deshalb wird der Großteil des PVC zu technischen Produkten für das Bauwesen verarbeitet, wo die lange Lebensdauer eine Grundanforderung ist.

Wenn ein Produkt ausdient und durch ein neues ersetzt wird, wäre es unwirtschaftlich, es auf die Deponie zu bringen. Die chemische Struktur von PVC ermöglicht nämlich, dass sich die Produkte nach Ende ihrer Lebensdauer sehr gut zum Recycling eignen. In Betracht kommen zwei umweltschonende Recyclingmethoden: die physikalische und die chemische.

Beim physikalischen Recycling werden alte PVC-Erzeugnisse (zum Beispiel Fensterahmen, Rohre u. ä.) sortiert, mechanisch zu kleineren Teilen zermahlen und weiter durch verschiedene Technologien aufbereitet. Ziel ist die Beseitigung von Unreinheiten und die Gewinnung eines reinen Materials. Das Ergebnis dieses physikalischen Recyclings  ist entweder feines Pulver oder Kleinteilchen, sog. Granulat. Derart aufbereitetes PVC-Recyklat (PVC-R) kann anschließend mit herkömmlichen Kunststofftechnologien zu neuen Produkten mit denselben Eigenschaften, wie sie die ursprünglichen Produkte hatten, verarbeitet werden.

Physikalisches Recycling wenden in geringerem Maße auch PVC-Verarbeiter an. Ränder, Abschnitte und Ausschuss aus der Fertigung von PVC-Erzeugnissen können relativ leicht zermahlen und erneut zu Produkten verarbeitet werden. Der Hersteller muss das Material somit nicht zur Deponie bringen, er schont die Umwelt und spart Fertigungskosten.

Chemisches Recycling ist für stark veruneinigte PVC-Abfälle oder Abfälle mit einem hohen Anteil anderer Materialien geeigneter. Beim chemischen Recycling wird der PVC-Abfall (meist thermisch) bis in die ursprünglichen chemischen Teile – Moleküle aufgespalten. Aus diesen kann mit durch einen, Polymerisation genannten Prozess erneut PVC in Form von Pulver hergestellt werden.

Mit dem Recycling von Erzeugnissen aus PVC nach dem Ende der Lebensdauer befassen sich in Europa mehrere Unternehmen und es laufen auch einige freiwillige Aktivitäten, deren Ziel es ist, die Leistungsfähigkeit der Recyclingtechnologien zu verbessern und die Menge des recycelten PVC zu steigern. Die PVC-Hersteller in Europa unterstützen die Recyclingaktivitäten im Rahmen des freiwilligen Programms für nachhaltige Entwicklung VinylPlus.